Die Pola!
Hallo Freunde :-)Die Tage ist es soweit gewesen. Meine neue Kamera ist angekommen! Neue Kamera? Naja, so neu ist sie nicht, genauer gesagt ist sie aus den 1970ern….
Eine analoge Spiegelreflex habe ich schon zu Hause, und die liegt auch geladen mit einem Film bei den Kameras dabei (vielleicht zeige ich die später mal). Aber das ist erstens gar nicht sooo anders als die Digitale, außerdem ist es doch immer irgendwie aufwändig den Film entwickeln zu lassen, wieder zu holen etc. Was liegt also näher, als ein analoges Bild zu verbinden mit der direkten Verfügbarkeit? Und das kann eben eine Pola! Also muss eine Pola her. Freunde von mir haben schon die typischen Kameras die man kennt, man macht das Bild und vorne kommt ein quadratisches Bild mit dem typischen Rahmen raus. Das Problem bei diesen Kameras ist nur, der Film wird nicht mehr hergestellt. Zumindest nicht von Polaroid. Inzwischen gibt es das „impossible project“, Leute die sich zusammen getan haben und wieder Filme herstellen, aber die sind verdammt teuer. Für 8 Bilder zahlt man ca. 24€…. Aber es gibt noch eine Alternative. Es gibt auch andere Filme. Z.B. den sogenannten Packfilm. Der wird zwar auch nicht mehr hergestellt von Polaroid, aber von Fuji. Und er ist erheblich günstiger. Dieser Film hat nicht den typischen Rand, und ist auch nicht quadratisch. Darüber hinaus muss man selber auch mehr machen, und man kann selber sogar teilweise die Entwicklung beeinflussen
Also habe ich mich im Netz erkundigt welche Kameras für mich in Frage kommen und nach ihnen gestöbert. Dazu noch einen Film bestellt und gestern war es soweit! Die Kamera ist gekommen…. Eine Polaroid Colorpack ii dazu einen Fuji 100C. Ich habe die Kamera auseinander genommen, gereinigt und wieder zusammengebastelt. Dann ein paar neue Batterien rein und sie funktionierte.
Dann kam der Moment den „Film“ einzulegen. Auch wenn man es noch nicht gemacht hat ist es nicht sonderlich schwer. Ein paar Dinge müssen beachtet werden, das ist aber alles in der Anleitung beschrieben. Zuerst macht man die Kamera und den Filmpack auf. Der Film ist in einer Kassette zusammengepackt, diese ganze Kassette legt man jetzt hinten in die Kamera ein. Dabei muss man drauf achten, dass beim Schließen der Kamera so eine „Fahne“ an der Seite aus der Kamera heraus sieht. (und natürlich dass die Kassette richtig herum eingelegt ist).
Wenn die Kamera geschlossen ist zieht man an dieser Fahne, damit wird ein langer streifen aus der Kamera gezogen. Dieser Streifen schütze vorher den Film vor Licht. Mit dem Streifen kommt ein kleinerer, weiterer Streifen hervor. Dieser ist dann später wichtig. Die Kamera ist jetzt also geladen und bereit!
Und jetzt passiert ist, man kann das erste Bild machen… Und direkt kommt die Frage auf, was könnte das erste Bild sein… Es ist nicht wie mit der digitalen. Wenn das Bild gemacht ist, dann ist das Bild eben gemacht. Man hat ja noch hunderte weitere. Aber jetzt ist es so: Man weiß genau, man hat 10 Bilder in der Kamera. Wenn man das Bild versaut, dann ist es versaut. Wenn die 10 Bilder weg sind, dann kann man keines mehr machen… Und noch dazu kostet jedes Bild Geld. Direkt messbar…
Also, was soll es sein, ein Selphy. Also alle Einstellungen manuell eingestellt, das heißt in diesem Fall einfach nur die Entfernung eingestellt und die Iso vom Film… und die Kamera am langen Arm von sich weg gehalten. Tief durchatmen und dann abdrücken. Das Abdrücken selber ist auch schon anders. Man drückt richtig einen Stift herunter. Nicht leicht drücken sondern richtig einige Millimeter. Und dann spürt man wie sich der Verschluss öffnet…. Und offen bleibt. Mist, es ist zu dunkel im Raum. Aber eine Anzeige über die Belichtungszeit gibt es eben nicht. Dann der erlösende zweite Klack, Der Verschluss ist wieder zu. Jetzt ist das Bild auf den Film gebannt. Vorbei, ich kann an diesem Schritt nichts mehr beeinflussen.
Die weiteren Schritte die jetzt folgen sind um das Bild zu entwickeln. Zuerst zieht man den weißen Streifen aus der Kamera (der, der eben mit heraus gekommen ist). Dieser Streifen gibt die Chemikalien frei die für die Entwicklung zuständig sind. Wenn man den weißen Streifen heraus gezogen hat kommt wieder ein neuer Streifen heraus. Dieser ist aber breiter und kommt weiter hinten aus der Kamera. Wenn man jetzt an diesem Streifen zieht presst man innen die Chemikalien und das Bild zusammen. Daher sollte man das ziemlich gleichmäßig machen. Und jetzt kommt der Moment wo die Entwicklung startet. Auf der Filmverpackung steht drauf wie lange man entwickeln muss. Das ist abhängig von der Temperatur. Jetzt also die Stoppuhr gestartet und gewartet.
Nach der Zeit sollte man dann auch direkt das Bild vom Rest trennen. Man zieht es einfach ab. Und dabei erscheint das fertig entwickelte Bild. Mein erstes, selbstgeschossenes Pola aus einem Packfilm 🙂 gutes Gefühl.
Es bestätigt sich, das Bild ist zu lange belichtet, die Zeit konnte ich nicht still halten. Aber es ist total egal. Es ist nicht scharf. Trotzdem ist es aber perfekt! Diese Art von Bildern macht eben nicht der technische Aspekt aus. Ich werde dieses Bild in Ehren halten. Bin aber auch sehr gespannt was die nächsten Bilder sind die entstehen werden. Dann gibt es auch noch mehr zu den Einstellungen und dieser Kamera 🙂